Am Freitag, 24. Januar,
trafen sich auf Einladung des Kreisfeuerwehrverbandes (KFV) Altenkirchen rund
250 Feuerwehrleute im Kulturwerk Wissen. Erstmals hatte der KFV, unter seinem
Vorsitzenden Volker Hain, zu einer solchen Veranstaltung eingeladen. In seiner
Eröffnung stellte Hain den Referenten, Branddirektor Markus Pulm, kurz vor.
Pulm hat zum Thema des Abends, „Vermeidbare Schäden durch falsche Taktik“,
mehrere Bücher veröffentlicht. Neben dem Referenten konnte Hain auch
Verbandsgemeindebürgermeister Michael Wagener begrüßen. Ebenso waren die beiden
stellvertretenden Kreisfeuerwehrinspekteure, Matthias Theis und Ralf
Schwarzbach unter den Zuhörern.
Matthias Theis begrüßte den Referenten ebenfalls im Namen der Wehrleute und
wünschte allen einen kurzweiligen und informativen Abend. Michael Wagener, von
Hain als Hausherr vorgestellt, freute sich, dass das Kulturwerk ausgewählt
wurde, um diese Veranstaltung durchführen zu können. Wagener ging in seiner
Rede auch kurz auf seine Verbindung zur Feuerwehr ein, die, wie er sagte,
nunmehr über 34 Jahre bestehe. „1986 wurde ich Referent für die Abteilung 3B
bei der Kreisverwaltung und konnte mehrere Kreisfeuerwehrinspekteure erleben
und begleiten. Als Bürgermeister der VG Wissen bin ich nun seit 24 Jahren „Chef“
und fühlte mich in all den Jahren gut aufgehoben. Die Struktur muss
funktionieren und das, so scheint mir, tut sie auf Kreisebene derzeit nicht. Es
muss verhindert werden, dass ein Vakuum entsteht oder gepflegt wird. Sie als
Feuerwehr brauchen die Unterstützung der Politik, wenn es um wichtige Technik
geht, aber die Politik ist auch dafür zuständig, die notwendigen Entscheidungen
zeitnah zu treffen, wenn es um Führungsstrukturen geht“, so Wagener.
Beispiele aus dem Alltag der Feuerwehrleute
Referent Markus Pulm stellte sich und seinen Werdegang in der Feuerwehr vor,
der ähnlich wie bei vielen Anwesenden, in der Jugendfeuerwehr begann. Pulm
umriss das Thema des Abends kurz und „versprach“, dass bei einigen seiner
Aussagen Erlebnisse aus dem Einsatzalltag eines jeden Feuerwehrangehörigen
wieder präsent würden. So zeigte er durch Beispiele auf, dass nicht das „Ausmachen
des Feuers“, sondern die Frage „Was können wir retten?“ im Vordergrund stehen
sollte. Den allen bekannten Brand einer Küche nahm Pulm zum Anlass, dies zu
erläutern. „Wenn eine Küche brennt, dann ist diese nach den üblichen 10 Minuten
Anfahrtzeit bereits so zerstört, dass es nicht auf Sekunden ankommt. Wir müssen
unser Augenmerk vielmehr darauf richten, den Schaden auf diesen Raum zu
beschränken. Sucht einen Weg, um an den Brandherd zu gelangen, ohne die ganze
Wohnung durch Brandrauch und Ruß unbewohnbar zu machen“, so Pulms Credo. Ein
weiteres Beispiel führte bei den anwesenden Feuerwehrleuten zu Schmunzeln. „Wer
kennt nicht den Einsatz „unklare Rauchentwicklung aus Wohnung“, es ist
Mittagszeit und wir gehen doch alle von vergessenem Essen aus. Wenn dem so ist,
befördert die Feuerwehr den Topf nach draußen. Aber dazu müssen wir nicht im Wohnzimmer
das Fenster aufreißen, ohne vorher die Blumen wegzunehmen. Dieser, zugegeben
minimale, Schaden ist vermeidbar“, so Pulm.
Immer wieder konnte Pulm seine Thesen mit Beispielen aus der Praxis untermauern
und führte die Anwesenden durch seinen kurzweiligen, aber sehr informativen
Vortrag. Das die Wehrleute am Thema interessiert waren, zeigte sich bereits in
der Pause, in der Pulm zahlreiche Fragen beantworten musste. Pulm zeigte auch
auf, dass die Ausbildung von Führungskräften der Feuerwehren verbessert werden
müsse. „Feuerwehren sind Dienstleister und die 112 unsere Hotline. Gut ist,
dass wir Monopolist sind und die Kunden immer wieder anrufen“, so Pulm. Diese
Aussage führte wie einige andere Beschreibungen von Einsatzsituationen zum
Schmunzeln der Teilnehmer. Nach rund zweieinhalb Stunden endete der nach
Meinung vieler Teilnehmer nicht nur kurzweilige, sondern auch lehrreiche Abend.
Der KFV will versuchen, solche Veranstaltungen zu anderen Themen zu
organisieren und anzubieten, sagte Volker Hain zum Abschluss. (Bericht&Bilder
von kkö)




