Hier piept’s wohl?!

Schludrigkeit kann in diesem Fall teuer werden – oder lebensgefährlich.
Gedenk- und Aktionstage gibt es noch und nöcher, über deren Sinnhaftigkeit lässt sich im Einzelnen durchaus
streiten. Braucht es den Welttoilettentag (19. November) wirklich? Den Krimitag (8. Dezember)? Den Murmeltiertag (2. Februar)?
Nun, heute ist Tag des Rauchwarnmelders. Am 13. November wird daran erinnert, wie wichtig es ist, seine eigenen vier
Wände mit diesen kleinen Helferlein auszustatten. Seit 20 Jahren gibt es die Initiative „Rauchmelder retten Leben“, die der Kreisfeuerverband (KFV) Altenkirchen unterstützt.
Denn: „Die eigentliche Gefahr bei Bränden sind nicht die Flammen – es ist die Rauchentwicklung. 90 Prozent der Todesfälle werden durch eine Rauchgasvergiftung verursacht“, weiß Volker Hain. Der KFV-Vorsitzender weist darauf hin, dass der Betrieb von Rauchmeldern – im Übrigen in Rheinland-Pfalz vorgeschrieben – ein effektives Frühwarnsystem sei. „Ein Rauchmelder kann wichtige Zeit verschaffen, um einen einsetzenden Brand früh zu
bemerken oder zumindest die Wohnung noch rechtzeitig verlassen zu können.“ Es geht aber auch um Schadenshöhen:
Werde ein Brand anhand von Flammen wahrgenommen, sei er bereits weit fortgeschritten. „Die Feuerwehr muss dann beim Eintreffen gleich mehrere Räume oder Zugangswege zum Brandherd bekämpfen.“
Werden die Kameraden hingegen frühzeitig alarmiert, müssten sie meist nur in einem Zimmer agieren. „Dadurch wird der Schaden deutlich minimiert.“ Und auch für Versicherung ist im Fall der Fälle die Frage, ob Rauchmelder unter der Decke hingen, immer interessant. Das große Plus der Geräte: Rauchmelder seien sehr sensibel. „Bereits eine
kleine Menge gefährlichen Rauchs – zum Beispiel durch eine umgekippte Kerze – reicht, um das Alarmsignal auszulösen“, so Hain. Und wer schon mal einen Melder in Aktion erlebt hat, weiß, dass dieser Ton nicht zu überhören ist, auch nicht in der tiefsten Tiefschlafphase. Für gehörlose Menschen gebe es im Übrigen Rauchmelder, die mit Lichtblitzen oder einer Vibrationsscheibe arbeiten, die im Bett verbaut werden kann.
Denn die Krux bei den meisten Bränden, die aufgrund von Defekten an elektrischen Geräten ihren Lauf nehmen: Sie beginnen als Schwelbrand, erklärt der KFV Vorsitzende: „Es kommt zu verstärkter, meist giftiger Rauchentwicklung. Neben weiteren toxischen und krebserregenden Gasen entsteht bei einem Schwelbrand häufig das giftige und brennbare Kohlenstoffmonoxid. Ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas, welches schnell zum Tod durch Erstickung führen kann.“ 90 Prozent der Todesopfer bei Wohnungsbränden sterben demnach an Rauchvergiftungen.
Es ist also klar: An Rauchmeldern sollte man nicht sparen. Der Kreisfeuerwehrverband empfiehlt, die Geräte mit Lithiumoder sogenannten Longlife-Batterien auszustatten. Damit könne eine Funktionsdauer von bis zu acht Jahren erreicht werden. Modelle mit fest verbauter Stromversorgung bringen es demnach auf zehn Jahre.
Gute Rauchmelder tragen laut Kreisfeuerwehrverband das Qualitätszeichen „Q“. Dabei gilt das Motto „einer ist keiner“.
Volker Hain: „Rauchmelder gehören mindestens in alle Flure, Schlaf- und Kinderzimmer.“ 
Quelle: Achim Dörner, Siegener Zeitung

Daniel Freese, Geschäftsführer des Kreisfeuerwehrverbands, beim Überprüfen eines Rauchmelders. Die kleinen Geräte können Leben retten – und helfen, etwaige Schäden zu minimieren..